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11.05.2017

Wir werden die Chancen nutzen!

Dies war der Tenor beim ersten Regionaltreffen zum Heil- und Hilfsmittelversorgungsstärkungsgesetz (HHVG) am 10. Mai in Hagen, welches erstmals gemeinsam mit dem VPT in NRW durchgeführt wurde

Die Vorsitzenden der beiden Verbände, Rita Schütte (PHYSIO-DEUTSCHLAND Landesverband NRW) und Frank Quast (VPT) begrüßten die rund 100 Mitglieder beider Verbände sowie einige Gäste zu dieser ersten gemeinsamen Veranstaltung. Beide betonten, dass bereits seit vielen Jahren die Verbände auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeiten und sämtliche Kassenverhandlungen gemeinsam geführt werden. Auch auf der Bundesebene wird längst mit einer Stimme, der des Spitzenverbandes der Heilmittelerbringer (SHV) gesprochen.

Im Mittelpunkt der Beratungen stand das HHVG mit den sich daraus ergebenden  enormen Möglichkeiten. Die Vertreter der Verbände appellierten an die Zuhörer, gemeinsam  diese Chancen zu nutzen, um den Beruf wieder attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten und hierfür auch im Kollegen/innenkreis zu werben. Nur starke Verbände können auch starke Vertretung machen.

Der zunächst auf drei Jahre begrenzte Wegfall der Grundlohnsummenbindung muss genutzt werden, um die Vergütungen in den Praxen deutlich zu erhöhen. Nur so kann die wirtschaftliche Existenz der niedergelassenen Praxen und damit eine flächendeckende Patientenversorgung zukünftig gewährleistet werden durch zudem werden die Praxen in die Lage versetzt, die Erhöhungen auch an die angestellten Physiotherapeuten in den Praxen weiterzugeben, um die unzureichende Einkommenssituation zu verbessern. Auch hieran wird uns die Politik durch die noch näher festzulegende Transparenzregelung im Gesetz messen.

Um aber die prekären Verhältnisse zu belegen, sind valide Zahlen über „gefühlte“ Werte zwingend notwendig. Diese stellten die beiden mit dem Projekt PhysioPrax betrauten Vorstände Heinrich Rügge (PHYSIO-DEUTSCHLAND Landesverband NRW) und Werner Doepp (VPT) heraus und warben für eine Teilnahme. Datensicherheit und völlige Anonymität sind durch das damit beauftragte Institut (IFG) von Professor Neubauer gewährleistet und nur die Gesamterhebungsdaten werden zu Verhandlungen mit der Politik und den Kassen herangezogen.
Die Problematik zum  Fachkräftemangel hat auch die Politik in NRW  erreicht und schlägt sich im Landesgesundheitsbericht (LGB) 2015 nieder. Nahezu keine Arbeitssuchende und mehrere hundert freie Stelle sprechen eine deutliche Sprache in den Statistiken der regionalen Arbeitsagenturen. Daher sollen auch die freien Praxen in die nächste Erhebung zum LGB 2017 eingebunden werden.

Fazit: Die Politik hat ihre Hausaufgaben zunächst erledigt. Nun ist es an uns, verantwortungsvoll mit den Chancen umzugehen, so dass die positiven Regelungen auch über das Jahr 2020 gelten. Nicht gegen die Verhandlungspartner auf die Straße gehen, sondern Verhandeln. Dies ist unser gemeinsamer Auftrag.

Am nächsten Mittwoch findet eine weiter Veranstaltung in Langenfeld statt.