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12.02.2016

Infoabend und Diskussion mit Dr. Kühne

Auf Einladung von Sylvia Pantel (MdB) von der CDU Frauenunion informierte Dr. Roy Kühne (MdB) am 10. Februar über seine politischen Bemühungen zur Verbesserung der Situation in der Heilmittelbranche und stellte sich den Fragen.

Rund 70 Teilnehmer folgten der kurzfristigen Einladung und den Ausführungen von Roy Kühne zu der aktuellen Lage. Nach wie vor wüssten viele in der Politik nicht einmal, was Heilmittelerbringer sind, so sein Eingangsstatement. Erst durch persönliche Kontakte (auch Politiker sind Patienten) wird oft Klarheit verschafft. Warum Physiotherapeuten das Können haben - aber daraus manchmal ein Geheimnis machen, sei auch ihm rätselhaft.

Die Umsetzung des Direktzugangs ist für Ihn - alleine wegen des europäischen Gedanken- nur eine Frage der Zeit. Mit einer Gesetzgebung hierzu würde nur das umgesetzt, was bereits gelebt werde und die Blanko-Verordnung bis dahin Mittel zum Zweck. Allerdings wäre dies mit einer Zunahme der Budget-Verantwortung der Therapeuten und einer Entlastung bei den Ärzten verbunden, so die Einschränkung.

Die Modellvorhaben funktionieren nicht und sind aus seiner Sicht so kein sinnvolles Gesetzesvorhaben. Hier müssten alle mehr Druck auf die Kostenträger und Politik ausüben. Kühne forderte verstärkte Bemühungen aller Beteiligten, um die berechtigten Anliegen in die Politik zu tragen. Die Vertreter aller Berufsverbände machten deutlich, dass durch die zahlreichen Anstrengungen, Kampagnen und Aktionen in den letzten zwei Jahren sowohl Politik als auch Öffentlichkeit über die Misere informiert wurden. Die Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel forderte alle Therapeuten auf, ihre Interessen im beruflichen Umfeld zu artikulieren und sich auch direkt an Ihre Abgeordneten in den Wahlkreisen zu wenden. Nur über Informationen ließen sich die Botschaften nachhaltig übermitteln, einzelne Aktionen alleine, wie z.B. Demos, führten nicht zum Ziel.

In einer lebhaften Diskussion wurde deutlich, dass alleine ein Direktzugang das alles überlagernde Problem der unzureichenden Vergütungs- und Einkommens-situation nicht lösen würde. Die Gestaltung der Therapie muss freier werden, ein stures Festhalten an Strukturen wie dem Heilmittelkatalog macht dies unmöglich.


Die Teilnehmer trugen Ihre Kritiken, Anliegen und Ideen vor und gaben Sie Roy Kühne mit auf seinen späten Heimweg. Wir sind sicher: er wird Sie auch mit nach Berlin nehmen.