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10.07.2026 – 19.07.2026
Embodiment-KörperTherapie (EKT) "Chronischer Schmerz in der Physiotherapie"
Veranstalter: Deutscher Verband für Physiotherapie- Regionalverband Nordrhein-Westfalen e.V.
Kursleitung Rauh, Reinhold
Kursort
Fortbildung im Pott- bene+ GbR
Berliner Str. 31
44649 Herne
Routenplaner
Unterichtseinheiten: 24
Fortbildungspunkte: 24
Kurspreis für Physio Deutschland-Mitglieder: 360,00 €
Kurspreis für Nicht-Mitglieder: 460,00 €

Kursbeschreibung

10.07.2026 als Online Veranstaltung über Zoom

17.07.-19.07.2026 Präsenzveranstaltung, Herne 

Fortbildung für Therapeutinnen, die mehr sehen wollen als das lokale Symptom*

Warum dieser Kurs?

Chronische Schmerzen sind für Therapeutinnen eine der größten Herausforderungen. Viele Patientinnen haben bereits zahlreiche Behandlungen hinter sich, fühlen sich unverstanden oder erhalten widersprüchliche Erklärungen. Häufig bleibt der Blick auf lokale Strukturen begrenzt – obwohl die moderne Schmerzforschung längst zeigt:

Chronischer Schmerz ist keine Frage einzelner Gewebe, sondern Ausdruck eines dysregulierten Systems aus Körper, Nervensystem und Psyche.

Dieser Kurs vermittelt ein klar strukturiertes, praxistaugliches Konzept, das moderne Biopsychosoziale Ansätze, myofasziale Forschung, Embodiment und vegetative Regulation zu einem therapeutischen Gesamtsystem verbindet.

Er ist ideal für Therapeutinnen, die einen wirksamen, ganzheitlichen Ansatz für komplexe Schmerzpatientinnen suchen.

Kursinhalte im Überblick

1. Chronischer Schmerz als Systemdysregulation

• Unterschied zwischen akutem und chronischem Schmerz

• Schmerznetzwerke, zentrale Sensitivierung und Stressphysiologie

• Multifokale Schmerzen als Hinweis auf übergeordnete Spannungsfelder

• Das Zusammenspiel von Myofaszie, VNS und Emotion

Ziel: Ein klares Verständnis dafür, warum lokale Befunde die Schmerzen oft nicht erklären.

2. Myofasziale Spannungsphysiologie

• Faszie als hochenergetisches, sensitives Gewebe

• Wie Stress myofasziale Fixierungen erzeugt

• Verbindung zu Depression, Angst und Erschöpfung

• Triggerpunkte als Output eines überlasteten Systems

• Konsequenz: Ganzkörpertherapie statt lokaler Einzelbehandlung

Ziel: Symptome im Kontext eines globalen Spannungsfeldes einordnen.

3. Somatische Reflexmuster nach Thomas Hanna

Drei unwillkürliche Reaktionsmuster prägen chronische Schmerzen:

• Stoppreflex: Rückzug, Flexion, Angst – oft bei Nacken-/Brustwirbelsäulenproblemen

• Traumareflex: asymmetrische Muster, Schonhaltungen, fasziale Fixierungen

• Startreflex: Extension, Überlastung der Rückenfaszien, Spannungskopfschmerz

Praxisanteil:

• „Living Anatomy“ – die Teilnehmer*innen nehmen die Muster übertrieben ein und spüren deren affektive und posturale Auswirkungen.

• Startreflex (Schwerpunkt)

Ziel: Muster sicher erkennen und gezielt behandeln.

4. Vegetatives Nervensystem & Zwerchfell

• Rolle des Zwerchfells als Stressmarker

• Polyvagal-basierte Grundlagen für die Therapie

• Vagusaktivierung ohne esoterische Umwege

• Atemregulation als Schlüsselfaktor zur Entspannung des Systems

Ziel: VNS-Regulation als festen Bestandteil physiotherapeutischer Arbeit nutzen.

5. Viszerofasziale Einflüsse & Ganzkörperansatz

• Organe, Sympathikus und Faszienzüge als funktionelle Einheit

• Warum viszerofasziale Spannungen Rückenschmerzen verstärken

• Klinische Relevanz für Schulter-, Nacken- und LWS-Beschwerden

• Sanfte Mobilisationstechniken (funktionell & regulativ)

Ziel: Innere Spannungsquellen erkennen und in die Behandlung integrieren.

6. Therapeutische Haltung & Kommunikation (E-KT-orientiert)

• Weg vom „Reparieren“ – hin zu einem Regulationsprozess

• Ko-Regulation als Grundlage therapeutischer Wirksamkeit

• Sprache, die Sicherheit vermittelt statt Angst zu verstärken

• Interozeptives Arbeiten statt Symptomfixierung

• Rollenspiele mit typischen Patientenaussagen („Da ist sicher etwas kaputt…“)

Ziel: Eine therapeutische Beziehung schaffen, die Schmerz reduziert, statt ihn zu verstärken.

Didaktischer Aufbau Die Fortbildung ist praxisnah, erfahrungsorientiert und klar strukturiert: • ca. 60 % praktische Übungen • Demonstrationen • Partnerarbeit • Embodiment & Selbsterfahrung • Kommunikationssequenzen • Transfer in die klinische Praxis Durchgehend wird auf die direkte Umsetzbarkeit im Berufsalltag geachtet.

Für wen eignet sich der Kurs? Für alle Therapeutinnen, die mit chronischen Schmerzpatientinnen arbeiten: •  Sowohl für Einsteigerinnen im Bereich Schmerzphysiologie als auch für fortgeschrittene Therapeutinnen, die ihr Verständnis vertiefen möchten.

Embodiment steht für den Prozess der Wechselwirkung von Emotion und Körper. Eine Grundannahme dabei ist: „Der Körper ist der Spiegel der Seele“. Alles, was einen innerlich beschäftigt, zeigt sich auch in der Struktur des Körpers. Die Rückkopplung von Körper und Psyche ermöglicht eine aktive Nutzung des Embodiment in der Therapie. Auf körperlicher Ebene können wir Spannungsmuster und Zirkulation optimieren und dadurch auch psychische Störungen positiv beeinflussen.

Embodiment ist die Möglichkeit, in der Therapie die Trennung von Körper und Psyche zu überwinden. In unserer Kursreihe zeigen wir dir, wie man es in der Praxis umsetzen kann. Mehr Details zum Konzept und der Kursreihe können Sie hier nachlesen.

Der Kurs sind in sich abgeschlossen, kann einzeln gebucht und das Erlernte kann direkt in die Praxis integriert werden.

Kurszeiten

Freitag, 10.07.2026 10:00–12:00 Uhr
Freitag, 17.07.2026 09:00–17:00 Uhr
Samstag, 18.07.2026 09:00–17:00 Uhr
Sonntag, 19.07.2026 09:00–14:30 Uhr

Auskunft

Alle Kurse sind in sich abgeschlossen, können einzeln gebucht und das Erlernte kann direkt in die Praxis integriert werden.

Der Kurs besteht aus 2 Unterrichtseinheiten Webinar am 10.07.2026 und 22 UE Präsenzkurs.

Mit der Anmeldung akzeptiert der Teilnehmende die Weitergabe seiner / ihrer Emailadresse an den Referenten!